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Österreich - Steiermark - Ramsau - Dachsteingebirge |
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08.07.2018 bis 10.07.2018 | Eine (wetterbedingte) kurze Dachsteintour mit meinem Sohn Robin unter Einbindung des Anna-Klettersteiges auf den Mitterstein (2122) und die Besteigung des Hohen Dachstein (2995) über den Ostgrat (Schulteranstieg). Unser Stützpunkt war die gut geführte Dachstein-Südwand-Hütte (1910). Geplante Klettertouren an der nahe gelegenen Bischofsmütze (Filzmoos) mussten wir, wegen einer Wetterverschlechterung, leider ausfallen lassen. |
Sonntag, 08.07.2018
Am Sonntag, den 08.07.2018 fahren
mein Sohn Robin und ich um 05.30 Uhr in Kassel mit Ziel
Dachsteingebirge los. Da reger Urlaubsreiseverkehr
herrscht, wählen wir sicherheitshalber die Fahrtroute
Kassel - Jena (Hermsdorfer Kreuz) - Regensburg - Passau - Linz - Ramsau am
Dachstein (ca. 800 km). Gegen 14.15 Uhr treffen wir, ohne
lästige
Staus und vor Allem stressfrei, in Ramsau am Dachstein ein.
Wir durchfahren von Linz
kommend die
Ortschaft Ramsau am Dachstein in Richtung Filzmoos. Ca. 2
Km hinter Ramsau führt die gut ausgeschilderte Mautstraße (14,--€
Gebühren)
zur 'Talstation' der Dachstein-Seilbahn (1700) rechts
hinauf. Auf dem Parkplatz der Dachstein-Seilbahnstation
(Dachsteingletscherbahn) stellen wir unseren PKW ab. Von hier aus erreichen wir in
ca. 30 Gehminuten die Dachstein-Südwand-Hütte (1910), welche
vom Parkplatz aus schon zu sehen ist (
siehe Bildvergrößerung). Wer mit der Seilbahn
hinauf zum Hunerkogel (Dachsteingletscher) fährt und das
Mautticket in der Bergstation entwertet, bekommt
die volle Mautgebühr angerechnet und hat außer den
Seilbahnkosten keine Park- und Mautkosten ( vgl.
www.derDachstein.at
). In den
Ferienzeiten und an schönen Wochenenden sei angeraten, die
eingeplanten Seilbahnfahrten unbedingt vorzubuchen, um einen
Platz in der Gondel zu bekommen.
Bilder die mit
markiert sind, lassen sich mit einem Klick auf
oder mit Klick auf das Bild vergrößern
und beinhalten zum Teil nützliche Hinweise
Wir rüsten uns am Auto aus, gehen
rechts an der Dachstein-Seilbahnstation (1700) vorbei, um auf dem
markierten Weg zur nahe gelegenen Dachstein-Südwand-Hütte
(1910) aufzusteigen. Unschwierig und nur mäßig ansteigend
geht es der Dachstein-Südwand-Hütte entgegen, welche
direkt, wie der Hüttenname schon treffend aussagt, auf dem
begrünten Sattel unter der Südwand des Dachsteinmassivs
liegt. Leider ist der Dachstein in Wolken gehüllt ...
... die Hälfte des Weges ist geschafft,
die Dachstein-Südwand-Hütte (1910) ist nicht mehr weit
... gegen 16.00 Uhr erreichen wir die
schön gelegene
Dachstein-Südwand-Hütte (1910), eine
Privathütte, die von
Christian Schrempf, A-8972 Ramsau am
Dachstein, Telefon 0043 (0)3687 81509 und seinem Team freundlich und
kompetent geführt wird. Für Nächtigungen wird seitens des
Hüttenteams um eine telefonische Voranmeldung gebeten.
Wir haben ein Zweibettzimmer vorgebucht und waren mit
dieser Wahl mehr als zufrieden.
Näheres zur Dachstein-Südwand-Hütte siehe
hier (Hüttenbuch)
Ein Blick von der
Dachstein-Südwand-Hütte (1910) hinunter zum Parkplatz und der
Talstation-Dachstein-Seilbahn (1700)
Montag, 09.08.2018 (Vormittags)
Nach einer geruhsamen Nacht auf der
Dachstein-Südwand-Hütte (1910), wollen wir über den
Anna-Klettersteig (Schwierigkeit Kategorie D - schwer) und
weiter über den Johann-Klettersteig (Schwierigkeit
Kategorie D - schwer) auf den Hohen Dachstein aufsteigen.
Während der Anna-Klettersteig, der auf den Mitterstein
(2122) führt, wolkenfrei vor uns liegt, ist der Dachstein
selbst in Wolken gehüllt und es besteht eine relativ hohe
Regenwahrscheinlichkeit. Robin und ich starten nach dem
Frühstück um 06.00 Uhr und folgen den Wegweisern zum
Einstieg in den Anna-Klettersteig (siehe Bildvergrößerung)
...
... von der Dachstein-Südwand-Hütte
(1910) bis
zum Einstieg des Anna-Klettersteigs läuft man ca. 30
Minuten. Vor dem Einstieg befindet sich eine kleine
Felsnische, die als Anseilplatz genutzt wird. Die
Bildvergrößerung zeigt den Routenverlauf. Die Wolken haben
sich etwas verzogen, aber der Gipfel des Hohen Dachsteins
wird immer noch verdeckt.
Hier noch einmal der Mitterstein (2122)
mit dem Wegweiser zum Anna-Klettersteig und weiteren
Tourenmöglichkeiten in der Region des Dachsteingebirges
... zuerst führt der Pfad von der
Dachstein-Südwand-Hütte durch Gras- und Kiefernhänge
hinunter zu den Schuttfeldern unterhalb der
Dachsteinsüdwände
... langsam nähern wir uns auf deutlich sichtbaren
Wegspuren dem Einstieg des Anna-Klettersteigs
Robin hat den Einstieg zum
Anna-Klettersteig erreicht. Der Einstieg beginnt mit der
Schwierigkeitsstufe B und geht senkrecht in C/D über.
... der Anna-Klettersteig ist mit seiner Klettlänge von
300 Hm als schwierig eingestuft. Ca. zwei Stunden müssen
für die Durchsteigung durchaus eingeplant werden. Auf dem
Bild steht Robin am Einstieg ...
Ein Blick zurück zur Dachstein-Südwand-Hütte (1910), die sich
gegenüber auf dem grünen Sattel befindet
Der Anna-Klettersteig ist durchweg sehr
gut gesichert und Tritthilfen erleichtern den Aufstieg an
besonders schwierigen (glatten) Stellen. Trotzdem sollte
man diesen Klettersteig, nicht unterschätzen ...
... wie man sieht, geht es senkrecht
nach oben. Eine gewisse Armkraft ist hier ganz sicher von
Vorteil
... der Blick aus dem Anna-Klettersteig
in die schöne Steiermark ist fantastisch
... in einer der steilen Platten im
Oberen Teil des Anna-Klettersteiges
... der Anna-Klettersteig ist als
schwerer Klettersteig eingestuft, was trotz der
Tritthilfen auch objektiv zutrifft
... bis zum Gipfel des Mittersteins
(2122) ist
es nicht mehr weit
Der schwierigere Teil des
Anna-Klettersteiges liegt hinter uns. Ab hier geht es
unschwierig weiter über den Grat zum Gipfelkreuz des
Mittersteins. Im Hintergrund schauen wir auf die
Dachstein-Südwand-Hütte (910). Deutlich ist der Zustiegsweg zum
Anna-Klettersteig zu erkennen.
Es ist ziemlich genau 08.00 Uhr und
Robin ...
... und ich stehen am Gipfelkreuz des
Mitterstein (2122)
... über den Grat des Mitterstein steigen wir bis in den
Sattel ab. Vom Sattel geht es es rechts weiter zum
Einstieg in den Johann-Klettersteig, wobei Pickel und
Steigeisen Verwendung finden sollten. Erst vor einer Woche gab es bei der
Querung des Schneefeldes zum Einstieg in den
Johann-Klettersteig einen tödlichen Unfall. Eine
45-jährige Bergsteigerin aus Tschechien rutschte, wegen
fehlender Sicherheitsausrüstung, auf dem steilen
Schneefeld weg und stürzte in die Tiefe (ORF-Nachrichten).
Da sich die Dachstein-Südwand erneut zugezogen hat und eine Begehung des Johann-Klettersteiges bei Feuchtigkeit ein zu hohes Risiko birgt, haben wir beschlossen, den Abstiegsweg zur Dachstein-Südwand-Hütte (1910) zu wählen und weiter zur Seilbahnstation (Talstation) abzusteigen. Der Johann-Klettersteig läuft uns nicht weg ...
Da Robin und ich das erste mal am
Dachstein unterwegs waren, wollten wir unbedingt einmal
auf dem Gipfel des Hohen Dachsteins (2995) stehen. So
steigen wir vom Mitterstein ab, laufen an der
Dachstein-Südwand-Hütte vorbei und ohne Pause weiter zur
Seilbahn-Talstation, um mit der
Dachstein-Seilbahn zur Bergstation Hunerkogel (2687)
hinauf zu
fahren.
... noch mal ein Blick zurück in den
Anna-Klettersteig und die in Wolken eingehüllte
Dachsteinsüdwand und anschließend geht es zu Fuß über die
Dachstein-Südwand-Hütte hinunter zur Talstation der
Dachsteinseilbahn
... um 10.15 Uhr stehen wir in der
Gondel und fahren mit der Dachsteinseilbahn hinauf zur
Bergstation Hunerkogl (2685)
Die Panoramagondeln fahren ohne Stütze
in bis zu 210 m Höhe über Grund die Dachstein-Südwand
hinauf bis zum Hunerkogl (2685). Ca. 50 Personen können in
einer Gondel befördert werden. Die Seilbahn überwindet ca.
1000 Höhenmeter in sechs Minuten Fahrtzeit. Weitere
Informationen unter
www.derDachstein.at
09.08.2018 (Nachmittags)
Schulteranstieg auf den Hohen Dachstein (2995 m)
... an der Bergstation Hunerkogl (2685)
erlebt man die Auswüchse des Massentourismus hautnah. Wir
müssen dem autobahnähnlich ausgebauten Schneeweg in
Richtung Dachsteinwarte (Seethalerhütte) folgen, um an den
Schulteranstieg zum Hohen Dachstein zu gelangen. Den
Einstieg in den Schulteranstieg zum Hohen Dachstein kann
man von hier aus noch nicht sehen. So laufen wir mit
vielen anderen Touristen den Treppenweg hinunter zum
Gletscher. Erst auf dem späteren Rückweg bemerkten wir,
was sich unter der höhlenförmigen Abdeckung befindet: Ein
ca. 300 Meter langes Rollband, welches müde
'Dachsteinbezwinger' wieder hinauf zur
Seilbahnstation befördert. Bergerlebnis ohne körperliche
Anstrengung? - Am Dachstein ist es (leider) schon möglich.
Mit Bergidylle hat das Alles (zumindest im Bereich des
Hunerkogl/ Dachsteinwarte) nur noch sehr wenig zu tun.
Aber von Idylle allein, kann auch am Dachstein niemand leben ...
... so laufen wir auf der
'Gletscher-Autobahn' in Richtung Dachsteinwarte/
Seethalerhütte (2740), in deren Nähe sich der Einstieg
(Schulteranstieg) zum Hohen Dachstein (2995) befindet.
... und gelangen gegen 12.30 Uhr, die Touristenströme
hinter uns lassend, zum Einstieg an der
Ostschulter des Hohen Dachsteins (2750). Der Gipfel des Hohen
Dachstein (2995) sollte nur von erfahrenen
Bergsteigern/innen mit entsprechender Ausrüstung bestiegen
werden, um Unfälle zu minimieren.
... mehr Informationen und einen TOPO
zum Dachstein-Klettersteig findet ihr hier unter dem Link
Dachstein-Schulteranstieg-Klettersteig
... steil, aber gut gesichert führt der
Schulteranstieg nach oben zum Gipfel des Hohen Dachsteins
(2995)
... der Fels ist fest und der Steig
weist keine besonderen Schwierigkeiten auf.
... während die Dachsteinsüdwand noch in Wolken gehüllt
ist, reißen die Wolken hier oben stellenweise auf. Wir
haben ab und zu herrliche Tiefblicke auf die herrliche
Gletscherwelt (Hallstätter & Schladminger Gletscher), die leider immer mehr vom Skitourismus
vereinnahmt wird
... der östlich gelegene
Schulteranstieg zum Hohen Dachstein (2995)
... Robin im direkten Anstieg zum
Gipfel des Hohen Dachstein, wobei die Schwierigkeitsstufe
B (mäßig schwierig) obligatorisch ist
... auch ich im Aufstieg unterhalb des
Dachstein Gipfels (2995)
... das Gipfelkreuz des Hohen
Dachsteins (2995) kommt in Sicht
Es ist jetzt 14.30 Uhr und mein Sohn Robin und ich
dürfen zum ersten Mal am Gipfelkreuz des Dachsteins (2995)
stehen
... und noch einmal solo
... bei unserer Gipfelrast sind wir nicht allein. Zahme
Dohlen haben sich eingeladen und fressen uns aus der Hand
... gegen 15.00 Uhr
verlassen wir den Gipfel und steigen vom Hohen Dachstein
ab. Tief unter uns liegt der Hallstätter Gletscher
... als wir wieder zur Ostschulter
queren reißen die Wolken kurz auf
... von der Ostschulter bietet
sich uns ein traumhafter Blick auf Ramsau am Dachstein,
die Dachstein-Südwand-Hütte (1910) und die Talstation der
Dachsteinseilbahn (1700), auf deren Parkplatz wir unsere Auto
abgestellt haben
... auch Robin genießt den
beeindruckenden Talblick aus dem Schulteranstieg des Hohen
Dachsteins
... wir steigen von der Ostschulter des
Dachsteins zum Hallstätter Gletscher ab. Auf dem Gletscher
(rechts des Drahtseiles) sieht man deutlich den breit
angelegten Touristenweg ('Gletscherautobahn') von der
Seilbahnbergstation zur Dachsteinwarte (Seethalerhütte),
der in einer weiten Rechtskurve zur Seilbahn führt
... die Wolken geben uns einen Blick
auf die Dachsteinwarte (Seethalerhütte) frei, die gerade
saniert bzw. erweitert wird. In der Bildvergrößerung
erkennt man im Hintergrund die Bergstation der
Dachstein-Südwand-Seilbahn
Ein
Blick zurück auf die Ostschulter (Schulteranstieg) und den
Hohen Dachstein (2995). Die Stangen auf dem Gletscher, die
in 50m Abständen stehen, markieren den Touristenweg
zwischen Dachsteinwarte und Seilbahn-Bergstation. Bei
Nebel ist die Orientierung auf dem Gletscher sehr
schwierig und ohne Hilfsmittel (z.B. GPS, Karte, Kompass)
kaum oder nicht mehr möglich.
... die Seethalerhütte und die
Dachsteinwarte liegen auf 2740 Metern Höhe. Hier fliegt
gerade ein Helikopter die Baustelle an und beliefert diese
mit Material
... wir genießen die kurzen
Sonnenstrahlen und befinden uns ganz allein auf der
'Gletscherautobahn'. Hinter dem Felsrücken (Hohes Dirndl)
liegt die Bergstation der Dachstein-Seilbahn
... ein Blick zurück zum Hohen
Dachstein, der sich wieder zuzieht und eine
Wetterverschlechterung ankündigt
... um 16.45 Uhr fahren wir mit der Dachstein-Seilbahn
wieder talwärts, um wieder zur Dachstein-Südwand-Hütte
(1910)
aufzusteigen. Wir verbringen noch eine Nacht auf dieser
gut geführten und gemütlichen Hütte und beschließen die
Heimfahrt am nächsten Tag, da sich das Wetter in den
Ostalpen in den kommenden Tagen verschlechtern soll.
Unsere geplanten Klettertouren im Bereich der
Bischofsmütze müssen leider noch warten - aber
aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
... hier noch einmal ein Überblick auf
den südlichen Dachstein
... mehr Informationen mit TOPOS zum Anna- & Johann-Klettersteig findet ihr hier unter den Links:
Johann-Klettersteig (Südwandklettersteig)
Fazit
Wetterbedingt
blieben uns gerade mal zwei Tage, um den Dachstein ein wenig kennen zu
lernen.
Trotzdem waren es zwei erfolgreiche und schöne Tage auf der
Dachstein-Südwand-Hütte. So konnten wir den Anna-Klettersteig meistern und
sogar noch auf dem Gipfel des Hohen Dachstein stehen. Der Dachstein war die
'Kurzreise' wert. Bestimmt kommen wir mal wieder vorbei ...