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Frankreich - Chamonix - Nid d'Aigle | |
![]() Kartenausschnitt |
![]() |
10.09.2006 bis 12.09.2006 | Über den Ostrücken des Dome du Gouter und den ausgesetzten Bossesgrat auf den höchsten Berg Europas - den Mont Blanc (Monte Bianco) |
1. Tag:
Fahrt
durch den Mont Blanc Tunnel von Courmayeur (Italien) nach
Chamonix (Frankreich) -
Blick von Chamonix auf den
gigantischen Mont Blanc,
auf dem wir zwei Tage späterbei herrlichem Wetter
'Stehen' durften
Unsere Unterkunft in
Chamonix - ein zentral gelegenes Haus ca. 500 m vom
Zentrum entfernt -
Hotel - Restaurant "La Chaumiere" ** , Inh. Mario
Ogliengo & Maria Feijoo
322 Route des Gaillands , F-74400 Chamonix (Mont Blanc)
Tel. 33 (0)450 531325 - Fax 33(0)450 537081 -
www.hotelchaumierechamonix.com
Empfehlenswert - sehr gute Küche !
Kurze Routenbeschreibung
Per Zahnradbahn zur Endstation
Nid d'Aigle
auf 2372m. Zu Fuß weiter über den Ostrücken des Dôme du
Goûter mit dem Grand Couloir oberhalb des
Refuge de la Tête Rousse bis zur Refuge de
l’Aiguille du Gouter. Im berüchtigten Grand Couloir
gab es schon schwerste Unfälle durch Steinschlag. Unser
Zustieg zum Mont Blanc Gipfel erfolgt nach einer
Übernachtung im Refuge
de l'Aiguille du Goûter (3817 m). Das
Refuge de l'Aiguille du Goûter ist so gut wie immer
überfüllt – besonders an den Wochenenden! Unser
Abstieg erfolgte auf gleicher
Route.
2.Tag: Fahrt von
unserem Hotel bis zum Ort Les Houches zur dortigen
Seilbahnstation.
Mit der Seilbahn fahren wir bis auf 1710 m Höhe zur
Zwischenstation der
Zahnradbahn ,
mit der wir bis zur Endstation
Nid d'Aigle (2372 m) fahren. Ab hier beginnt der
Aufstieg zur Gouterhütte (3817 m) - unserem
Übernachtungsziel und Ausgangspunkt am nächsten Morgen auf
den Mont Blanc.
Das Bild zeigt die Endstation Nid
d'Aigle der Zahnradbahn.
Ein langer Aufstieg zur Gouterhütte bei
leichtem Regen durch den Desert de Pierre Ronde
steht bevor
... der uns an diesem Gedenkkreuz
vorbei führt
... und an dem Ref. de Tete Rousse
(3167 m), welches wir aber rechts liegen lassen, um weiter
zur Gouter Hütte aufzusteigen
Hier befinden wir uns schon
etwas oberhalb des Ref. de Tete Rousse (3167 m) -
ab hier geht es mit Steigeisen weiter - Nebel kommt
auf - es ist "saukalt"
Lothar und ich auf ca. 3330 m Höhe
... und weiter geht es steil
aufwärts bei Schneefall und Nebel -
von dem Ref. de I'Aig du Gouter (Gouterhütte, 3817 m)
ist noch nichts zu sehen ...
... langsam lässt das Schneetreiben
nach
Im Aufstieg zur Gouterhütte
bei ca. 3400 m - das Wetter klart auf !
-
auf 3167 m liegt unterhalb die Hütte Ref. de Tete
Rousse.
In der Bildmitte das gefährliche "Große Couloir" (eine
Rinne ca. 100m breit, - 35° steil, ganztägig große
Steinschlaggefahr) - jährlich einige Tote und Verletzte zu
beklagen!
Wichtig: Zügig queren! Blick stets nach oben!
Die Gouter Hütte (3817m)
ist nach Überwindung von 1440 hm endlich erreicht.
Das Wetter hat sich schlagartig gebessert und gibt den
Blick in
das Valle de Chamonix (hier auf den Ort Les Houches)
frei ...
... nur noch wenige Schritte bis zur
Gouter Hütte (3817)
Unsere Seilschaft vor der
Gouter Hütte.
V.l. Lothar, Archil und ich selbst ;
-
im Hintergrund der Augguille die Bionnassay (4057 m)
Blick über die,
auf engstem Raum in das Eis
gesetzte,
Gouter Hütte in nordwestliche Richtung
... das gleiche noch einmal in nordöstliche Richtung
... die Gouter Hütte wird aus
der Luft versorgt. Alles kommt per Hubschrauber - und alleHüttenbewohner helfen beim Entladen. Der
Hubschrauber bringt an diesem Nachmittag
insgesamt sechs 'Packs' mit Vorräten, Getränken u.
frischer Wäsche.
... der Hubschrauber steht bei
starkem Seitenwind direkt über dem Hütteneingang
... zwischen Hütteneingang und
Abgrund sind es ca. 2 Meter -
das Absetzen der Last ist Zentimeterarbeit
... am Nachmittag "besteige"
ich allein, "ohne Ausrüstung und ohne Begleiter"
den Gipfel
Aig. du Gouter (3863m), der nur ca. 50 m oberhalb der gleichnamigen Hütte
liegt,
um die herrliche Aussicht zu genießen.
Die folgenden
drei Bilder habe ich von hier aus gemacht.
... herrlicher Blick vom
Aig. du Gouter in das Mont Blanc Massiv mit der
Aig.
du Midi (3842 m)
... Blick vom Aig. du Gouter auf den Dome du
Gouter (4304 m), den wir am nächsten Morgen überqueren
mussten,
bevor es über den steilen und ausgesetzten Bosses Grad
auf den Gipfel des Mont Blanc ging
... und noch ein letzter Blick
vom Aig. du Gouter in Richtung Norden,
bevor es wieder in die warme Hütte geht
... in der Gouter Hütte
(3817 m) beim Abendessen - um 20.00 Uhr ist bereits
Hüttenruhe,
weil es am nächsten Morgen um 03.00 Uhr auf den
Mont Blanc (4810 m) geht
... wir hatten großes Glück
und jeder von uns einen eigenen Schlafplatz im Schlafraum,
es herrschte am 11.09.2006 wenig Betrieb! Normalerweise
wird in Raten gegessen
und der Speisesaal dient anschließend als Schlaflager;
d.h. es wird auf, unter und neben den Tischen
und notfalls im Stehen geschlafen
3. Tag: Lothar und ich am 12.09.2006,
um 03.00 Uhr - es geht bei eisiger Kälte endlich los !
... und noch mal alleine in bitterer
Kälte
... der nächtliche Aufstieg
über den Dome du Goutier in Richtung Gipfel; -
langsam fängt es an zu dämmern ...
... Lothar und Archil am Einstieg in
den ausgesetzten Grat Les Bosses (4547 m),
auch einfach Bossesgrat genannt, der direkt auf den
Gipfel des Mont Blanc führt ...
... los geht's ---, Seilschaft
für Seilschaft, - immer mit genügend Abstand, um die
mächtigen
Schneewächten nicht zu überlasten...
... es ist jetzt ca. 07.30 Uhr
:
... Wir
stehen auf dem Gipfel des Mont Blanc (4810 m) !
... Gipfelfoto - im
Hintergrund rechts unten die Aig. du Midi (3842 m)
... wie oben - nur näher gezoomt
... da es bitterkalt ist (ca.minus 25°), geht es nach
unvergesslichen 10 Minuten auf dem Gipfel des Mont Blanc (4810 m) wieder an den beschwerlichen und
langen Abstieg über den
Dome du Gouter (4302 m),
die Gouter Hütte (3817 m), vorbei an der Hütte Ref. de
Tete Rousse (3167 m), bis zur Endstation
der Zahnradbahn Nid d'Aigle (2372 m) ; d.h., 2440
Höhenmeter Abstieg,
-
nach zuvor anstrengenden 1000 Metern Anstieg zum
Gipfel ...
... ein letztes
Gipfelfoto von meinem Begleiter und mir
Das Notbiwak Vallot (4347 m)
... eine kurze Rast am Notbiwak Vallot
... uns bleibt der Abstieg von einem
gigantischen
Berg, dem Mont Blanc (4810m)
... unterwegs nach unten zur Endstation der Zahnradbahn
Nid d'Aigle
(Das Bild entstand ca. 500 m unterhalb der Hütte Ref.
de Tete Rousse)
... ein letzter Blick auf den
"Monarchen" , - den Mont Blanc (4810 m)
Fazit: ...
Ein unvergessliches Erlebnis !
Geschichtliches über den Mont Blanc
1581 | Der Montblanc wird erstmals als "Les Glaciers" erwähnt |
---|---|
1606 | In einer Karte der "Montagne Maudite" findet sich die erste Einzeichnung der Gletscher des Montblanc |
1727 | Der Prinz von Sulzbach ist einer der ersten Touristen in Chamonix. Um diese Zeit ergibt eine trigonometrische Messung des Montblanc von Genf aus umgerechnet 4276 m. |
1745 | Eine Genfer Forschergesellschaft, unter dem Gletscherforscher Pierre Martel, erkennt im Montblanc den höchsten Berg Europas. |
1760 | Die trigonometrische Messung des Montblanc durch die Brüder de Luc ergibt umgerechnet 4660 m. Während seines ersten Aufenthaltes in Chamonix ersteigt der Genfer Gelehrte Horace Bénédict Saussure (1740-1799) den Mont Brévant. Sein Wunsch, den Gipfel des Montblanc zu erreichen, wird sich erst 26 Jahre später erfüllen, obwohl er eine hohe Belohnung für die Erkundung eines möglichen Aufstiegsweges aussetzt. |
1775 | Bei einem Versuch der Besteigung erreichen 4 Führer aus Chamonix (F. u. M. Paccard, V. Tissay und der junge Wirtssohn) die Grand Mulets. |
1783 | Zweiter Versuch auf den Montblanc durch Einheimische (J.M.Couttet, L. Meunier und J. Carrier) und dritter Versuch durch M. Th. Bourrit und Dr. M. Paccard. |
1784 | Beim vierten Versuch auf den Montblanc durch Bourrit erreichen zwei seiner Führer, J. M. Couttet und F. Cuidet, den Dôme de Goûter und den Fuß der Bosses du Dromedaire. Bei zwei Versuchen auf den Montblanc erreicht Dr. Paccard (mit H. Pornet, P. Perreaux jun. und J. B. Jaquet von St. Gervais aus) die Höhe der Aiguille du Goûter und (mit Pierre Balmat, Richtung Tacul) Jardin und Couvercle. |
1785 | Als erste hochalpine Unterkunftsstätte wird eine einfache Hütte im Gletschergebiet des Montblanc, bei der Pierre Ronde, errichtet. De Saussure und Bourrit, die den Bau veranlaßt hatten, unternehmen von hier den fünften Versuch auf den Montblanc unter Führung von Pierre Balmat und J. M. Couttet. |
1786 | Nach einem sechsten Versuch auf den Montblanc (Jacques Balmat mit fünf Einheimischen, Bosses du Dromedaire) erreichen Jacques Balmat und Dr. Michel Paccard als erste den Gipfel. |
1787 | Nach einer zweiten Besteigung des Montblanc durch J. Balmat, J. M. Cachat und A. Tournier im Juli gelangt auch Horace Bénédict de Saussure mit den 19 Mitgliedern seiner Expedition im August unter Führung Balmats zum Gipfel. Colonel Mark Beaufoy, der wenige Tage später die vierte Montblanc-Begehung durchführt, wird "der erste englische Hochtourist in den Alpen" genannt. |
1809 | Die erste Frau auf dem Montblanc-Gipfel ist Marie Paradis aus dem Ort Chamonix. |
1820 | Die Führer Pierre Carrier, Pierre Balmat und Auguste Tairraz verunglücken durch eine Lawine auf dem Grand Plateau am Montblanc. |
1835 |
Im Montblanc-Gebiet werden die letzten freilebenden
Steinböcke erlegt. Franz Liszt in den Alpen (Montblanc-Umrundung). |
1838 | Henriette d´Angeville, die "Montblanc-Braut", ersteigt den Montblanc mit sechs Führen und sechs Trägern. |
1855 | Erste touristische, zugleich führerlose Besteigung des Montblanc von St. Gervais durch die Brüder Smyth, E. S. Kennedy und Hudson. |
1874 | Projekt eines Montblanc Tunnels Chamonix - Courmayeur wird geplant |
1877 | Ersteigung des Montblanc de Courmayeur durch J. Eccles mit M. C. und A. Payot. |
1887 | In Chamonix wird das Saussure-Balmat-Denkmal eingeweiht. Seit 1787 wurde der Montblanc von 1219 Touristen erstiegen. |
1888 | Vier Brüder Sella, die drei Maquignaz, É. Rey und fünf Träger überschreiten im Winter den Montblanc von Courmayeur nach Chamonix. |
1893 | Die Begehung des Peutereygrates des Montblanc durch Dr. P. Güßfeld mit Chr. Klucker, É. Rey und C. Ollier vom 14. bis 17.8. wird als eine der schwierigsten, längsten und grandiosesten Bergtouren im gesamten Alpenraum verzeichnet. Whympers Biwak auf dem Gipfel des Montblanc. Bau des Montblanc-Gipfelobservatoriums Janssen, das 1909 im Firn verschwindet. |
1914 | Der Schweizer A. Parmelin überfliegt erstmals den Montblanc. |
1926 | Mit einem Kleinflugzeug überfliegt der Franzose Thoret den Montblanc (Genf-Turin) |
1927 | Erste direkte Durchsteigung der Brenvaflanke des Montblanc durch F. S. Smythe und T. G. Brown. |
1965 | Eröffnung des Montblanc-Tunnels Chamonix-Courmayeur - Länge 11.96 km. |
2006 | Eigene Mont Blanc (Erst-)Besteigung am 12.09.2006 |