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Knoten im
Bergsport
Die hier dargestellten Knoten und Stiche
gehören zum elementaren Grundwissen eines jeden
Bergsteigers und
ihre spezifische Anwendung sollte jederzeit sicher
beherrscht werden. Es empfiehlt sich daher eine
fundierte Ausbildung in einer Sektion des DAV, damit die
spätere Anwendung der erlernten Knoten und Stiche richtig und sicher erfolgt. Mehr Knoten
(... aber auch nicht weniger), als die unten
aufgeführten, braucht ein/e Bergsteiger/in in der
Regel nicht
zu können. Zum Üben empfiehlt sich ein ca. 2,5
Meter langes Stück Seil (Durchmesser 9 -11 mm).
Anseilknoten | Sackstich, Achterknoten und Bulinknoten |
Sicherungsknoten | Halbmastwurf (HMS) und Mastwurf |
Rettungs-/Bergungsknoten | Ankerstich, Prusikknoten, Schleifknoten und Gardaknoten |
Die Anseilknoten
Sackstich |
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Mit dem gesteckten Sackstich bindet man sich in ein Seil ein. Man macht einen Kreuzschlag etwa 1 Meter vom Seilende entfernt und führt das Seilende dann um die Anseilschlaufe des Gurts. Mit dem Seilende fährt man den Knoten nach. Der Sackstich ist einfach zu erlernen und damit auch für Anfänger geeignet. Wen er belastet wurde, lässt er sich aber nur sehr schwer lösen. Deshalb wird der Sackstich zum Anseilen nur noch sehr selten benutzt. Der DAV empfiehlt als Anseilknoten den Achterknoten oder den Bulinknoten, wobei Anfängern der Achterknoten empfohlen wird. | |
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Achterknoten |
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Zum Einbinden verwendet der Bergsteiger als bessere Alternative zum Sackstich den gesteckten Achterknoten. Beim Nachfahren des Knotens sollte man darauf achten, dass die Seilstränge möglichst parallel laufen, da der Knoten dann besser hält. Nach dem Knoten müssen alle vier Seilstränge einzeln nachgezogen werden. Der Achterknoten lässt sich nach einer Belastung einfacher wieder lösen als der Sackstich. Beim Gehen in Seilschaften kann der gebundene Achterknoten Verwendung finden. Die Schlaufe wird dann in zwei gegenläufige Schraubkarabiner eingehängt. Beim Klettern im Toprope (...Seil läuft durch Umlenker) sollte grundsätzlich eingebunden werden, beim Vorstiegsklettern (...Stürze mit höherer Belastungsintensität) jedoch immer. An der Anseilschlaufe des Klettergurtes greift die höchste Belastung der gesamten Sicherungskette, wegen der erhöhten Bruchgefahr des Karabiners durch Querbelastung, sollte an dieser Stelle nie ein Karabiner Verwendung finden. Die endgültige Entscheidung trifft aber jede/r Bergsteiger/in für sich selbst. | |
Achterknoten (gebunden) |
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Achterknoten (gesteckt) |
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Bulinknoten (doppelter Bulin) |
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Der
Bulinknoten besitzt von den beim Bergsteigen und
Klettern verwendeten Knoten die höchste
Reiß-/Bruchfestigkeit (67%). Der Bulin ist dem
Achterknoten (63% Reiß-/Bruchfestigkeit) deshalb
überlegen. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem
Achterknoten ist, dass er sich nach einer Belastung
sehr viel leichter wieder lösen lässt. Der Bulin ist
aber leider fehleranfälliger und gilt als schwieriger
zu binden. Das Binden des Bulin
muss geübt werden und sollte absolut sicher beherrscht
werden, bevor er zum Einsatz kommt. Wer sich nicht sicher ist, verwendet besser den Achterknoten. |
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Die Sicherungsknoten
Halbmastwurf - Sicherung (HMS) |
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Der (Halbmastwurf) HMS
kann schnell und problemlos an (Schraub-)
Karabinern fixiert werden.
Er wird auch gemäß seiner Bestimmung als
Bremsknoten bezeichnet.
Das Bremsseil darf jedoch niemals
losgelassen werden, da der mittels HMS gesicherte
Partner im Falle eines Sturzes in das Seil oder in
der Ablassphase zwangsläufig abstürzen würde!
Wird in bestimmten Situationen ein 'Loslassen' des
Bremsseiles notwendig, muss dieses mittels
Schleifknoten (siehe weiter unten) gesichert werden. Der HMS funktioniert in beiden Richtungen, d.h. Lasten können abgelassen und auch angezogen werden, ohne dass der HMS dabei gelöst werden muss. Der HMS lässt sich problemlos und leicht wieder lösen. |
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Mastwurf |
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Der Mastwurf ist der ideale Knoten für fast alles, was festgebunden werden muss. Seine Position lässt sich leicht verändern, ohne dass der Knoten gelöst werden muss. Auch nach stärkster Belastung lässt sich der Mastwurf wieder problemlos lösen. Im Bergsport ist er der ideale Standplatzknoten, dazu wird er mit einem Verschlusskarabiner am Standplatz zur Selbstsicherung verwendet. Der Mastwurf zieht sich speziell auch bei Belastung auf nur einem Seil zu und hält sicher. Als Bindearten gibt es den gesteckten Mastwurf und den gebundenen Mastwurf. | |
Mastwurf (gesteckt) | |
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Mastwurf (gebunden) | |
(1) Mastwurf gebunden |
(2) Mastwurf gebunden |
(3) Mastwurf gebunden |
(4) Mastwurf gebunden |
Rettungs- / Bergungsknoten
Ankerstich |
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Der Ankerstich wird im Bergsport nur dann benötigt, wenn eine geschlossene Schlaufe (z.B. eine vernähte Bandschlinge) an Bäumen, Haken und sonstigen geschlossenen Ringen befestigt werden soll. Dieser Knoten bietet nur bei oben geschilderter Anwendung Sicherheit. Dieser Knoten ist ansonsten keine sichere Befestigung, da er sich bei ungleichmäßiger Belastung der Seilenden von selbst löst! Sicher ist der Mastwurf. | |
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Beide Seilenden bzw.
Bandschlingenenden werden durch eine gebildete Schlaufe gezogen. |
Prusik (Klemmknoten) |
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Der
Prusikknoten ist ein Klemmknoten der
sich unter Belastung zuzieht und bei Entlastung
wieder lockert. Benannt ist er nach seinem
Erfinder Karl Prusik. Der Prusikknoten wird im Bergsport verwendet, um an einem herabhängenden Seil aufzusteigen oder um sich beim Abseilen zu sichern. Man legt eine Endlosschlinge (Trittschlinge) zwei- oder dreimal um das dickere, herabhängende Seil und steckt dann die lange Bucht durch die kurze Bucht. Der Anfang des Prusikknotens ist identisch mit dem Ankerstich. Tritt man in die Schlinge, so klemmt der Prusikknoten auf dem Seil. Entlastet man die Schlinge, lässt sich der Prusikknoten auf dem Seil verschieben. Auf diese Weise kann man mit zwei Trittschlingen an einem Seil emporsteigen. Beim Abseilen wird der lockere Prusikknoten von Hand mitgeführt und verklemmt sich bei einem Sturz. Die Technik des Aufstiegs am Seil mit einer Prusikschlinge nennt man 'prusiken'. |
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Prusik - Bild 1 |
Prusik - Bild 2 |
Prusik - Bild 3 |
Prusik - Bild 4 |
Schleifknoten |
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Manchmal kann es zwingend notwendig sein die Kameradensicherung zu fixieren, um die Hände freizubekommen. Es könnte z.B. der zu Sichernde abgestürzt sein und notwendige Rettungsmaßnahmen müssen eingeleitet werden oder aber der Kletterer bouldert gerade eine schwere Stelle aus und möchte einige Zeit im Seil hängend verschnaufen. In diesen Fällen kann man die Kameradensicherung ( HMS ) mit Hilfe eines Schleifknotens fixieren. Der Schleifknoten gilt zu Unrecht als der komplizierteste Knoten bei den Kletterern und die meisten scheuen sich davor, ihn zu lernen. In Wirklichkeit ist der Schleifknoten eigentlich nichts anderes als ein Kreuzschlag und seine Beherrschung gehört zum Handwerkszeug eines jeden Bergsteigers. |
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Garda - Rücklaufsperre |
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Der Gardaknoten ist ein Klemmknoten, der als Rücklaufsperre Verwendung findet. Man kann das Seil in eine Richtung relativ leicht durch den Knoten ziehen, während er in die andere Richtung blockiert. Der Gardaknoten gehört zwar nicht zum Grundrepertoire, ist aber z.B. bei verschiedenen Rettungstechniken sehr hilfreich. Man benötigt zwei gleiche Normalkarabiner, die parallel mit etwas Bewegungsfreiheit nebeneinander hängen. Meist ist es ungünstig, die Karabiner direkt in einen Haken zu hängen. Nun klinkt man das freie Seilende noch einmal so von außen in den Karabiner, in den das Lastseil einläuft, dass das freie Seilende zwischen den beiden Karabinern wieder herauskommt. Festziehen, fertig. Man kann das Seil am Zugseil durch den Knoten ziehen, bei Zug auf dem Lastseil wird das Seil blockiert. | |
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